Handtherapie
In Deutschland etabliert sich die in den USA entstandene Bezeichnung „Handtherapeut“.
Zitat: Prof. Dr. K.M. Pfeiffer (Kantonsspital Basel):
„Handchirurgische Erfolge sind nur zur Hälfte der operativen Indikation und Technik, zur anderen Hälfte aber der modernen Ergotherapie zu verdanken.“ (Basel 1996)
Im April 1987 wurde folgende Definition von den Mitgliedern der „American Society of Hand Therapists“ herausgegeben:
„Die Handtherapie ist die Kunst und Wissenschaft der Rehabilitation der oberen Extremität. Die Handtherapie hat sich aus den Berufen der Ergotherapie und Physiotherapie entwickelt.“
Der Handtherapeut vereinigt vielseitiges Wissen über die obere Extremität mit spezialisierten Fähigkeiten in der Erfassung und Behandlung, um Funktionsstörungen zu verhindern, Funktionen wieder herzustellen oder auch um das Fortschreiten der Krankheit in der oberen Extremität aufzuhalten.
„Handtherapie-Spezialisten verwenden therapeutische Techniken sowohl aus der Ergo- als auch aus der Physiotherapie. Diese Mischung von traditionellen Arbeitstechniken aus beiden Berufen in Kombination mit Erneuerungen aus praktischer Arbeit macht das spezielle Gebiet der Handtherapie aus.„ (Chai et al. 1987)
- Frakturen
- Verletzungen von Muskeln und Sehnen
- Amputationen, Replantationen
- Postoperative Behandlungen der oberen und unteren Extremitäten
- Tumore der Knochen, Muskeln und peripheren Nerven
- Osteoporosen, Osteomalazien, Fehlbildungen
- CRPS (M. Sudeck)
- Ödeme
- Knötchenbildung in der Handinnenfläche
- Arthrosen
- Wundheilungsstörungen, Verbrennungen
z.B. erhabene und rote Narben, schmerzhafte Narbenzüge - Nervenkompressionssyndrome
Kompressionssyndrome des N. medianus, N. ulnaris, N. radialis - Schulter-Arm-Syndrom
- Entzündliche, degenerative und systemische Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis
- Muskuläre Schwächen, gestörtes muskuläres Gleichgewicht
- Einschränkungen im Bewegungsausmaß eines oder mehrerer Gelenke
- Sensibilitätsstörungen unterschiedlicher Qualität und Quantität
- Ödeme
- Kontrakturen und Ankylosen
- Gestörte Haltungs- und Bewegungsmuster
- Schmerzsyndrome
- Mangelnde Koordinationsfähigkeit
- Deformationen der Gelenke
- Gestörte Narbenbildung
- manuelle Therapie
- Muskelfunktionstraining
zur Beweglichkeitsanbahnung, Zunahme des Muskelquerschnitts, Kraftzunahme, Steigerung der Belastbarkeit und Beeinflussung der Ausdauer - Koordinationstraining
zur effektiven Umsetzung von Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit als unbewusste, automatische Aktivität - Gelenkmobilisation
(Traktion, Kompression, Gleitung) als Basisverfahren im motorisch-funktionellen Bereich, sie dient dem Erhalt bzw. der Verbesserung des vorhandenen aktiven, schmerzfreien
Bewegungsausmaßes und der Automatisierung fließender physiologischer Bewegungsabläufe - Behandlungsverfahren bei sensiblen Dysfunktionen,
z.B. Schulung der Sensibilität, sensorischer Diskriminationsfähigkeit und Desensibilisierung, Lymphdrainage, Mobilisation - Gelenkschutztraining
vor allem bei chronischen Polyarthritiden für einen schonenden, schmerzarmen, Kraftsparenden Funktionseinsatz - Narbenbehandlung
bei hypertrophen Narben und Keloidnarben, Narbenumwandlung, Desensibilisierung bei hypersensiblen Narben - Elektrotherapie
zur Tonusstimulation, Tonusregulation, Schmerzreduzierung und Schmerzprophylaxe, elektromuskuläre Stimulation (EMS) - Schienenbehandlung
umfasst die Entwicklung, Anpassung und Einübung des Gebrauchs von Schienen zur Unterstützung des Heilungsprozesses eines Funktionstrainings, gelenkschützender
Maßnahmen und Redression kontrakter Strukturen - Prothesentraining
beinhaltet u.a. die Stumpfabhärtung, ein sensomotorisch-perzeptives Training zur Vorbereitung
einer myoelektrischen Prothesenversorgung, das Erlernen der Prothesenfunktion und deren
Einsatz bei allen Aktivitäten (MEHR ZUM THEMA PROTHESENTRAINING) - Belastungstraining
hat zum Zweck, durch berufsspezifisches und berufsähnliches Training die beruflichen Perspektiven zu verbessern bzw. zu erweitern - Kälte- und Wärmeapplikationen
Unsere Qualifikationen & Fortbildungen im Bereich Handtherapie
- Zusatzqualifikation: „zertifizierter Handtherapeut“
- Orthesenherstellung
- Elektrotherapie, Thermotherapie
- NMA (Neuromuskuläre Aktivierung)
- Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie für Handtherapie